
14. Tag: Noch mehr Planänderung
Gut gestärkt nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg weiter den Campbell Highway entlang in Richtung Ross River. In diesem abgelegenen Städtchen angekommen füllten wir den Tank von unserem Camper und fuhren einige Kilometer weiter östlich bis zur Verzweigung mit der 230 km langen South Canol Road. Wir haben schon viel über diese Strasse gelesen, dass sie in einem sehr sehr schlechten Zustand sei und man quasi mit einem Platten rechnen müsse. Andere Reisende wiederum berichten von einer befahrbaren Strasse. Die Strasse ist insofern berüchtigt, als dass es auf der gesamten Strecke nichts gibt – keine Ortschaft, keine Tankstelle … einfach gar nichts – und natürlich auch keinen Handy-Empfang.
Auf jeden Fall ist der Abschnitt bekannt für viele Wildlife-Sichtungen. Ein allgemeiner Tipp gab uns aber schon ein bisschen zu denken: man soll die zahlreichen Holzbrücken vorab zu Fuss überqueren, da oft Nägel aufstehen würden und diese die Reifen aufschlitzen können. Natürlich wollten wir uns das Ganze selber anschauen und fuhren der South Canol Road entlang – bis zur ersten Brücke. Also stiegen wir aus und liefen die Brücke entlang … und tatsächlich – zahlreiche Nägel schauten empor, wenn auch keiner mit der spitzen Seite nach oben. Als wir vor der Brücke dann noch einen „Reifenfriedhof“ mit zahlreichen beschädigten und dort entsorgten Reifen entdeckten, entschieden wir uns (Anmerkung Suu: Entschied ICH mich… :-/), diese Strasse mit dem doch eher schwerfälligen Truck-Camper nicht zu fahren. So drehten wir um und fuhren die 8 Kilometer zurück. Wir entschlossen uns, nicht den Weg, den wir gekommen sind, zurück zu fahren, sondern weiter entlang dem Campbell Highway in Richtung Watson Lake.
Der Campbell Highway erstreckt sich zwischen Carmacks und Watson Lake auf 583 Kilometern, wir befanden uns zu diesem Zeitpunkt bei Kilometer 220. Die folgenden 120 Kilometer waren mit Abstand die miserabelste Strecke, die wir auf unserer Reise gefahren sind. Übersät mit Schlaglöchern schüttelte und rüttelte es uns während gut vier Stunden so richtig durch! Auch wenn wir heute abgesehen von einem Weisskopfseeadler und zwei süssen Baby-Eichhörnchen keine nennenswerten Tiersichtungen verzeichnen konnten, war es landschaftlich eine absolut beeindruckende und faszinierende Strecke!
Auf dem Simpson Lake Campground rund 80 Kilometer vor Watson Lake haben wir uns niedergelassen und mal wieder ein feines Znacht zubereitet. Heute gab es selbst mariniertes Rindsfilet vom Holzgrill à point im Tandem mit einer feinen Kalbsbratwurst (Resteverwertung), serviert mit hausgemachtem Kartoffelgratin (eine Lebensmittelfabrik ist ja auch irgendwie ein Haus 😉 ) aus unserem überraschend bedienerfreundlichen Propanofen und einem leckeren grünen Blattsalat garniert mit Goldmais (nochmals Resteverwertung).
Zum Abschluss des Tages wurde die camper-interne Dusche ausprobiert und für durchaus praktikabel befunden. (Anmerkung der Redaktion: Das heisst nicht, dass wir bis anhin nie geduscht haben! Wir waren bisher bloss immer „extern“, z.B. auf Campgrounds oder so ;-))
Standort:
Standort
Facts & Figures:
Datum:
Samstag, 22. Juli 2017
Schritte:
6’109 / 4.46km
Zeit in Fahrt:
8:26h
Gefahrene Strecke:
385km
Campground:
Simpson Lake Campground
Wildlife:
1 Weisskopfseeadler, 2 Baby-Eichhörnchen
Wetter:
grösstenteils Sonne, zwischendurch einige Regentropfen
Aha, „extern“ geduscht, nennt man das heute 😉 Bin aber froh zu hören, dass ihr dennoch geduscht habt, dachte schon Döme – als Betriebswirtschafter – hätte das „outgesourced“, hehehehe 😉 Weiterhin gute Fahrt!
Die defekte Pneu gähnd scho e chli z denke, do wär i au skeptisch gsi. Das junge Eichörnli isch jo mega süess und dä Weisskopfseeadler sehr idrücklich.