
10. Etappe:
Banff-Nationalpark
Freitag
Nach einem selber zubereiteten Frühstück am Freitag in unserer Cabin wurde einmal mehr alles gepackt und die Reise ging weiter. Auf diesen Tag freute ich mich besonders, soll der „Icefields Parkway“, der vom Jasper National Park in Richtung Banff National Park führt, doch eine eindrückliche Strasse sein.
Kurz nach Verlassen von Banff legten wir aber noch einen Abstecher ein. Über eine steile, enge, sehr kurvige Strasse erreichten wir unser erstes Ziel: Mount Edith Cavell. Es war soooo traumhaft schön! Wir konnten bis an den kleinen See, der vom Gletscherwasser gefüllt und mit schwimmenden Eisbergen bedeckt ist. Ein unbeschreibliches Bild.
Das Wetter war uns heute nett gestimmt, wir hatten viel Sonne und immer wieder blauen Himmel 🙂 Das Fahren durch diese Gegend war ein Träumchen, wir waren beide hellauf begeistert. Die Vielfalt der Landschaften ist so spannend, es sieht immer wieder völlig anders aus.
Die meisten der überfüllten Touristen-Spots entlang des „Icefields Parkway“ liessen wir aus. Einen Stop gabs aber bei den Athabasca Falls (furchtbar, völlig überfüllt) – einen weiteren Stop bei einer Gruppe Schneeziegen, bei einem Restaurant zum Mittagessen und schliesslich auch noch beim Peyto Lake. Dort gefiel es uns überhaupt nicht, viel zu viele Leute. Noch schlimmer war es aber am Lake Louise! Wir dachten, da es schon recht spät sei, wären sicher nicht mehr viele Leute dort… Aber für uns waren es immer noch viel zu viele, so dass wir fliehen „mussten“ und uns halt in das Café setzten und nachher direkt in unser Hotel fuhren 😉
Samstag
Der Samstag begann früh, wir wollten unbedingt einige Tiere beobachten. So fuhren wir in aller Herrgottsfrühe den „Bow Valley Parkway“ ab, der für seine zahlreichen Wildtiere bekannt ist. Wir hatten Pech. Entlang der Schienen entdeckten wir zwar einen majestätischen Wapiti-Hirsch, aber das war auch gleich das einzige Tier… 🙁 Ausserdem war es echt kalt, brrrr! Zum Glück hatten wir Mützen und genügend warme Pullover dabei – und einen Miss Roger mit Heizung.
Nachmittags fuhren wir zum Lake Minnewanka, der zwar auch recht voll war, aber nicht ganz so schlimm wie Lake Louise. Am See gabs dann noch einige Tiersichtungen, zwar nichts Spektakuläres, aber immerhin: Einige Dickhornschafe und herzige Streifenhörnchen 🙂
Wir hofften auf weitere Tiersichtungen und fuhren auch am späten Nachmittag erneut den „Bow Valley Parkway“ ab. Man muss hier erwähnen, dass diese Strasse 48km lang ist (One-Way) und man nicht schnell fahren kann – dementsprechend lange ist man also unterwegs. Gerade zu Beginn sahen wir einen weiteren Wapiti-Hirschen, der aber bereits von zahlreichen Touristen belagert wurde. Auch mehrere Ranger waren bereits vor Ort und sorgten für Sicherheit. Ein Highlight gab es für uns aber doch noch: Wir schlossen Freundschaft mit einer Ziesel-Familie. Diese kleinen, erdmännchen-ähnlichen Tierchen sind so possierlich und waren furchtbar neugierig 🙂 Dass sie zu Kannibalismus neigen und ihre überfahrenen Artgenossen mit grosser Gier verspeisen, wollen wir hier mal nicht erwähnen…
Abendessen gab‘s heute beim Chinesen im Städtchen 🙂
Sonntag
Trotz den enttäuschenden Pirschfahrten gestern starteten wir am Sonntag einen neuen Versuch und hüpften noch früher aus dem Bett. Gebracht hat es genau gar nichts – die Tiere wollten sich einfach nicht zeigen… Abgsehen von einem Mule Deer gab es keine Erfolge zu verzeichnen, sniff.
Da wir früh dran waren, starteten wir einen neuen Versuch beim Lake Louise. Aber auch morgens vor 9 Uhr ist der See bereits rege besucht, sodass wir nach einem obligaten Fotostopp sofort weiterfuhren. Wir mögen solche Touri-Spots einfach nicht.
Nächstes Ziel: Moraine Lake. Der Parkplatz war bereits mehr als voll (die Autos standen Schlange beim Warten auf eine freie Parklücke!), wir kriegten die Krise und fuhren sofort wieder weiter. Furchtbar diese Menschenmassen, bäh! Einige hübsche Stellen entdeckten wir fernab des Trubels am Strassenrand, auch gut 🙂
Auf der Suche nach etwas einsameren Gebieten entschieden wir uns für die „Norquay Road“. Diese war tatsächlich spärlicher besucht und wir konnten uns sogar etwas die Beine vertreten. Ich hatte ja solche Angst, dass mich plötzlich ein Grizzly überfällt – aber gezeigt haben sich zum Glück (leider?) nur einige Big Horn Sheep.
Am Abend fuhren wir zum vierten Mal durchs Bow Valley und wurden zum vierten Mal enttäuscht. Nix zu sehen! Die einzigen Viecher die sich bemerkbar machten, waren aggressive Mücken die Dominique fressen wollten!
Facts & Figures
Datum:
Freitag, 7. August 2015
Samstag, 8. August 2015
Sonntag, 9. August 2015
Auto:
Fr: 389.3km / 6:18h
Sa: 180.5km / 4:45h
So: 298.9km / 7:13h