
3. Etappe:
Erstens kommt es anders…
Als wir heute morgen in unserem Motel-Zimmer im winzigen Städtchen Port McNeill aufwachten, wussten wir eigentlich schon ziemlich genau, wie das Programm am heutigen Tag aussehen sollte. Nach einem Late-Checkout wollten wir ins Örtchen Telegraph Cove fahren, um an der auf 17:30 angesetzte Whale Watching-Tour teilzunehmen. Wir haben auf unserer Reise bewusst mehrere Wal-Touren zu unterschiedlichen Zeiten eingeplant, um verschiedene Fotos in verschiedenen Situationen und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen schiessen zu können.
Nach einem leckeren Mittagessen im Killer Whale Café besuchten wir das Wal-Museum in Telegraph Cove. Eigentlich sind wir beide ja nicht so die Museums-Gänger. Von diesem haben wir uns aber sagen lassen, dass es sich lohnt. Dem war auch so! Viel weniger ein Museum im klassischen Sinne, als viel mehr eine Scheune mit allerlei Wal-Zeugs, Informationen, Fotos, Knochen und Skeletten. Es war sehr spannend :-)!
Die heutige Wal-Tour hatten wir bei Stubbs Island Whale Watching gebucht. Etwa eine Stunde vor der Abfahrt erkundigten wir uns nach dem Treffpunkt, da wir ohnehin in der Nähe waren. Telegraph Cove ist ja so klein und alles nahe beieinander. Eine Office-Mitarbeiterin, die sich später als Mitinhaberin Heike herausgestellt hat, sagte uns, dass wir die einzigen angemeldeten Passagiere seien – und das auf einem 49-Passagier-Boot. Sie bot uns an, anstelle auf die heutige 17:30-Tour auf die morgige 9.30-Tour mitzukommen – dies kostenlos und mit der vollen Rückerstattung der Kosten für die heutige Tour. Was seltsam klingt, macht Sinn: Mit einem solchen grossen Boot nur für 2 Passagier rauszufahren, ist nicht rentabel, im Gegenteil. Es wäre für sie also lukrativer, uns kostenlos am Folgetag mitzunehmen, also nur mit uns beiden die Tour zu machen. Da wir am Folgetag aber die Fähre nach Port Hard gebucht hatten, war dies für uns keine Option. Nur schon aus ökologischen Gründen kam es für uns aber nicht in Frage, dass sie mit dem grossen Boot extra für uns rausfahren würden.
Wir entschieden uns also für einen Refund des gezahlten Betrages. Im gleichen Zug fragte ich, ob sie den kein anderes, kleineres Boot hätten, mit dem wir rausfahren könnten. Heike überlegte einen Moment und sagte dann „I have an idea!“. In der Tat hatten sie ein zweites Boot. Damit wollten sie heute aber keine Tour mehr machen, viel mehr wollten sie dieses zwecks Unterhalt heute noch in einen anderen Hafen bringen und gegen ein anderes Boot tauschen. Kurzerhand nahm sie uns zusammen mit dem Kapitän Roger und Schnauzer Cleo mit auf diese Tour. Und wir hatten Glück! Nach rund 1.5 Stunden – so weit wäre das reguläre Tour-Boot gar nicht gefahren – entdeckten wir zwei Orca-Gruppen. Da auch Heike und Roger nach wie vor von diesen Tieren fasziniert sind, hatten wir genügend Zeit, die Orcas zu fotografieren und zu bestaunen. Es war einfach fantastisch und unglaublich schön, den Tieren zuzuschauen! Die Tiere haben „Socializing“ betrieben und wir konnten sie längere Zeit beobachten. Sie zeigten Verhalten wie Spy Hopping (mit dem Kopf und den Flossen aus dem Wasser) und Tail Slapping (mit der Schwanzflosse aufs Wasser klatschen) und das so aktiv, dass selbst unser Kapitän und Heike begeistert waren! Am Hafen angekommen lernten wir noch eine Meeresbiologin kennen, die uns anhand der Fotos genau sagen konnte, welche Orcas wir getroffen haben. Das war einerseits die Gruppe A23 (Ripple, Fife, Midsummer und Fern) sowie A25 (Surge und Cordero). Auch der Rest der Tour war toll: Es war eine vierstündige Privattour durch die atemberaubende Natur Kanadas. Und das beste: Da es keine offizielle Tour war, erhielten wir den vollen bezahlten Betrag zurückerstattet. Eine Privat-Tour und das auch noch gratis – was für ein Glück 🙂
Zitat des Tages: „She always goes with Mutti“
Facts & Figures
Datum:
Dienstag, 28. Juli 2015
Strecke im Auto:
100.7km
Hammer diese Fotos….
Wunderschöne Orcas und so nah.
Mal schauen, ob wir die im Oktober auch noch sehen können…
LG P&D