
7. Etappe
Talalla Beach
Dienstag
Eigentlich wären wir gerne noch ein paar Tage im Turtles View Resort in Tangalle geblieben, hat uns dieses doch auf der ganzen Sri Lanka-Reise am besten gefallen. Wir haben den „Reisetag“ – also im Gegensatz zu einem „Aufenthaltstag“ ein Tag, an dem man nichts besichtigt sondern vor allem von A nach B kommt – dazu genutzt, mal wieder etwas auszuschlafen. Nach einem reichhaltigen und leckeren Frühstück hat uns ein Bekannter des Hotelinhabers für 4’500 Rupien (ca. 30 Fr.) nach Talalla Beach gefahren. Mit den ÖV wäre das natürlich wesentlich günstiger gewesen. Eine Bahnstrecke gibt es jedoch nicht, der Bus wäre die Alternative gewesen. Wer jedoch weiss, was Busfahren in Asien bedeutet, der wird uns verstehen, dass uns der Transport die 30 Franken wert war! – wie sind ja schliesslich auch keine 28 mehr! 😉
Die letzten 200 Meter gingen wir zu Fuss. Unser Hotel, das Hotel Panorama Talalla Beach, lag auf einer kleinen Erhöhung direkt am Meer, die steile, unbefestigte Zufahrtsstrasse war jedoch in so einem schlechten Zustand, dass wir den Fahrer mit seinem Sport-Honda diese nicht mit gutem Gewissen haben hinauffahren lassen können. Das von ausgewanderten Tschechen geführte Hotel war ganz OK für 2 Nächte, wenn es mit USD 109 pro Nacht auch etwas überteuert war. Der kleine Kühlschrank im Zimmer sah aus, als ob darin ein Frosch explodiert wäre. Dieser [der Kühlschrank, nicht der Frosch] wurde jedoch gereinigt und mit Getränken gefüllt, nachdem wir es gemeldet hatten. Das Bewusstsein für Sauberkeit scheinen die lokalen Angestellten ohnehin nicht zu haben, wie wir bereits mehrfach festgestellt haben. Eigentlich sind wir der Auffassung, dass Sauberkeit keine Frage des Zimmerpreises sein sollte, also dass ein Zimmer bei jedem Preis sauber sein sollte. Meistens ist es aber so, dass auch die (im Verhältnis) teureren Hotels kein bisschen besser sind. Darüber haben wir auch hinweggesehen. Etwas mühsam waren jedoch zwei Dinge. Zum einen hatte das ganze Hotel am ersten Abend ab 22 Uhr plötzlich kein Wasser mehr. Ich stand gerade unter der Dusche mit viel Shampoo in den Haaren …. Zum anderen fanden wir am zweiten Tag eine Ameisenstrasse direkt in unsere Necessaires vor. Oh man, bis wir diese endlich wieder ameisenfrei gekriegt haben, das war vielleicht ein Kampf! Abgesehen davon war das Hotel OK, aber wirklich nur OK. Einzig die Aussicht war fantastisch, unser Zimmer hatte sogar Meerblick.
Mittwoch
Am nächsten Tag hatten wir eine Whale Watching-Tour geplant. Ja, auch in Sri Lanka gibt es Wale! Vor allem kann man hier den Blauwal beobachten, ganz ganz selten und seit erst rund 8 Jahren überhaupt bekannt lässt sich auch der eine oder andere Orca blicken. Da die Tour im einige Kilometer entfernten Mirissa startete, hiess es für uns einmal mehr sehr früh aufstehen, nämlich um 04:15! Um 5 Uhr stand vor dem Hotel bereits der Fahrer bereit – das hat in Sri Lanka übrigens fast immer reibungslos geklappt – und brachte uns nach Mirissa. Wir buchten beim Anbieter „Raja and the Whales“, welcher zwar der teuerste von allen ist, aber dafür auf TripAdvisor und Co. auch sehr gute Bewertungen erzielt. Die Tour schlug pro Person mit 6’500 Rupien (ca. Fr. 44) zu Buche. Einmal mehr waren wir etwas skeptisch, und einmal mehr haben sich die Recherchen im Vorfeld, das Hören auf unser Bauchgefühl und das nicht-zu-geizig sein ausgezahlt (dazu gleich mehr)! Kurz nach halb 7 und noch im Dunkeln verliess unser Boot den Hafen. Neben zwei weiteren Schweizern waren noch einige weitere westliche Touristen und ein paar Japaner mit dabei, insgesamt gegen 40 Passagiere. Kurz nachdem wir losgefahren sind bemerkten wir, wie uns zahlreiche Boote von anderen Whale-Watching-Anbietern folgten. Später erfuhren wir, dass „unser“ Anbieter über ein Speedboat verfüg, welches jeweils vorausgeschickt wird, um die Wale zu finden. Während in den Anfangszeiten 2008 nur noch ein weiterer Anbieter operierte, waren es inzwischen 44. Unser Anbieter war übrigens mit einer „Geld zurück“-Garantie, resp. würde man die Hälfte des gezahlten Geldes zurückerhalten, wenn man keinen Blauwal sieht.
Die Stimmung auf dem Boot war echt toll. Die Sri Lankanischen Jungs waren toll drauf und lachten einen immer an. Man hat gemerkt, dass es nicht nur ein Job ist, sondern eine Passion und dass sie stolz sind, dort zu arbeiten. Auf dem Boot wurde Frühstück zubereitet, es gab zuerst einen Früchteteller – den sie jedem einzelnen Passagier reichten – und anschliessend Toast mit Ei und Würstchen. So liessen sich die 1.5h Fahrt ins Walgebiet gut überbrücken ☺ Plötzlich waren wir von einem Schwarm Delphinen umgegeben, denen wir beim Springen und Tauchen zusahen, bevor wir weiter fuhren. Zudem ertönte auf einmal eine Stimme „Killerwhale! Killerwhale!“. Und tatsächlich! – wir hatten einmal mehr unglaubliches Glück und haben einen Orca zu Gesicht bekommen! Bei ganz wenigen Orca-Sichtungen im Jahr in diesem Gebiet ist das schon etwas Spezielles. Damit nicht genug. Kurze Zeit später haben wir auch noch einen Blauwal gesehen. Dieser war jeweils nur eine kurze Zeit an der Oberfläche und tauchte dann jeweils zwischen 10 und 15 Minuten ab, bis er wieder Luft holte. Hier zeigte sich ein weiteres positives Merkmal für einen professionellen (und dadurch etwas teureren) Tour-Anbieter: Die ganzen Billig-Anbieter machten kehrt, nachdem sie den Blauwal zum ersten Mal gesehen haben. Wer ihn nicht gesehen hat oder kein Foto machen konnte: Pech gehabt. Unser Kapitän wartete drei, vier oder fünf Luftholen-Tauchen-Sequenzen ab, bis er umdrehte. Mit einem humorvollen Unterton wurden wir gefragt „Did you see the whale? So you won’t get your money back!“ ☺ Wir sind uns einig, es war es wert!
Den Nachmittag verbrachten wir im 15 Minuten von Talalla Beach entfernten Matare. Wir besucht mal wieder einen lokalen Markt, der ein Fotomotiv am anderen bot. Ein wirklich heftigen Platzregen nötigte uns schliesslich, die Heimfahrt anzutreten. Ein Tuktuk brachte uns bei Weltuntergangsstimmung in unser Hotel. Am Abend genossen wir ein feines Essen im Restaurant und fielen dann recht müde ins Bett ¬– es war ein langer Tag.
Facts & Figures
Datum:
Dienstag, 9. Februar
Mittwoch, 10. Februar
Was fuer ein Glueck ihr mit den Orkas habt! Die verfolgen euch ja foermlich 😉