17. Tag: Zurück nach Alaska

von | 29. Juli 2017 | 0 Kommentare

Der starke Wind hat durch die Nacht etwas nachgelassen, die Sonne schien bereits morgens früh! So gab es ein feines Frühstück direkt am See in unserer Privat-Bucht 🙂 Heute hatten wir es nicht eilig, so liessen wir uns alle Zeit der Welt und fuhren erst etwa um 10 Uhr los. Das tolle Wetter wich bald dichten Wolken und noch dichterem Nebel… Die Landschaft, die wir durchfuhren, war aber einmal mehr unbeschreiblich. Wieder völlig anders als alles, was wir bisher in Alaska und Yukon gesehen hatten: „Hochgebirgig“ trifft es wohl am besten. Sehr karg, sehr viele Bergseelein, viele reissende Bächlein, viele Felsen, Steinbrocken… Beeindruckend. So wunderte es uns nicht gross, als wir doch tatsächlich zwei eisgraue Murmeltiere vom Auto aus entdeckten! Yeah, ein neues Tier für unsere „Haben-wir-gesehen“-Liste 😀

Wir überqueren die Grenze, gewinnen dadurch eine Stunde und sind somit wieder zurück in Alaska. Kurz nach dem Grenzübergang erreichen wir das kleine Städtchen Skagway. Skagway wird täglich von den riesigen Kreuzfahrtschiffen angefahren, so dass tagsüber mehrere Tausend Touristen in und um Skagway anzutreffen sind. Wir waren zum Glück vorgewarnt… Im Städtchen wimmelte es nur so von Menschen, ein ganz ungewohntes Bild für uns, nach 2.5 Wochen in der ruhigen Wildnis. Es gefiel uns also nicht besonders gut 😉 Die Bedienung in den Restaurants war auch nicht besonders freundlich, so machten wir uns halt selber Sandwichs im Camper. Der Grund, wieso wir Skagway überhaupt anfahren, ist die Fährverbindung nach Haines. Obwohl Skagway und Haines nur durch ca. 15 Seemeilen getrennt sind, sind es auf dem Landweg mehrere 100km. Um 13:30h müssen wir bereits beim Fährterminal sein zum Einchecken. Die Fähre legt aber erst um 15:30h ab – es heisst also geduldig sein… Professionell weisen uns die Mitarbeiter in den Bauch der Fähre ein, so dass unser „Epic Elegant Eliot“ am richtigen Ort zu stehen kommt. Die Überfahrt nach Haines ist durch das schlechte Wetter nicht sehr spannend, dauert aber auch nur eine Stunde.

In Haines fahren wir sofort Richtung Campground. Wir wollten unbedingt den „Chilkoot Lake Campground“, da dieser direkt am Chilkoot Lake liegt, der bekannt für seine Bären ist. Bekannt für seine Bären – jawohl. Allerdings nur zur Zeit der Lachswanderung, die bekanntlich meistens so mitte August beginnt. Wir haben erst gegen Ende Juli und sind uns bewusst, dass wir sehr wahrscheinlich zu früh dran sind. Ich beginne allerdings bereits auf der Strasse zum Campground zu jubeln, entdecken wir doch zahlreiche Bärenhaufen auf der Strasse. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist?! Doch ob der Campground noch freie Plätze hat, es ist ja doch schon nach 17h…? Wir haben erneut Glück und finden noch ein freies Plätzchen, bezahlen und los geht’s wieder auf die Strasse. Kam losgefahren entdecken wir bereits zwei Bärengeschwister. Wir sind allerdings nicht alleine… Zahlreiche Touristen sind völlig im Bärenwahn und was wir dort erleben, ist alles andere als schön! Die Bären zeigen sich gestresst und kein natürliches Verhalten. Die Touristen fahren ihnen hinterher mit den Autos, sie werden regelrecht gejagt. Furchtbar! Uns wird das zu dumm, wir entscheiden umzukehren. Inzwischen hat der „Touristenmob“ die beiden Bären anscheinend genau in unsere Richtung getrieben, so dass die beiden Bären plötzlich direkt um unser Wohnmobil herumspazieren… Wir sind froh, als wir zurück auf dem Campground sind. Einen zweiten Versuch starteten wir am Abend, in der Hoffnung dann ein natürliches Verhalten der Bären zu beobachten. Leider Fehlanzeige! Obwohl wiederum Bären zu sehen waren, waren nach wie vor viel zu viele dumme Touristen anwesend. Da haben wir die deutsche Familie, die ihr Mädchen mit der Kamera zum Bären hinschickt. Oder den Mann, der 2m vom Bären entfernt versucht ein Foto zu machen. Wir sind entsetzt und brechen auch diesen Versuch ab. Lieber gar keine Bären sehen, als Teil dieser Katastrophe sein! Etwas frustriert und genervt gehen wir zurück auf den Campground und gehen nach Teigwaren-Bolognaise-Abendessen früh schlafen.

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Dienstag, 25. Juli 2017

 Schritte:
9’918 / 7.29km

 Zeit in Fahrt:
6:06h

 Gefahrene Strecke:
190.3km

 Campground:
Chilkoot Lake Campground

 Wildlife:
2 Eisgraue Murmeltiere, 5 Grizzlies (2 Geschwister, 1 Mutter mit Jungem, 1 weiterer), viele Weisskopfseeadler

Wetter:
morgens Sonne, ab Mittag bewölkt, etwas Regen