Und los geht’s!

von | 6. Feb. 2018 | 0 Kommentare

Nachdem unsere letzten Reisen immer in aller Herrgottsfrühe begonnen hatten, begann die aktuelle Reise spät. Nachdem wir beide noch arbeiten mussten, gab es nach Feierabend noch einen stressigen Endspurt beim Packen. Um 17 Uhr kam unser Privat-Chauffeur Johnny, lud uns und unser Gepäck in seine Limousine und brachte uns sicher und zügig an den Flughafen in Zürich. Unterwegs hatte es erstaunlich wenig Stau und am Flughafen erstaunlich wenig Wartezeit, sodass wir sogar viel zu früh dort waren. Das ermöglichte uns noch ein gemeinsames Abendessen im „Upperdeck“ 🙂 Danach ruckzuck durch die Sicherheitskontrolle und ab ins Flugzeug. Eine A380 der Emirates Airlines brachte uns nach Dubai – ein langjähriger Traum geht damit für mich in Erfüllung! Das grösste Passagierflugzeug der Welt hat mich schon lange fasziniert und heute durfte ich endlich damit fliegen. Ein echt cooles, riesiges Ding! Von den Emirates waren wir restlos begeistert, soooooo viel Platz in der „billigen Holzklasse“, wirklich unglaublich. Service, Essen, Ausstattung, Entertainment System… Alles top! So konnten wir beide den Nachtflug grösstenteils verpennen…

In Dubai mussten wir umsteigen und hatten dazu rund 3 Stunden Aufenthalt. Die erneute Sicherheitskontrolle verlief sehr schnell und problemlos, sodass wir auch hier wieder zu viel Zeit hatten und in der Wartehalle erneut etwas Schlaf gewinnen konnten.

Eine Boeing 777 brachte uns von Dubai nach Kapstadt. Erneut top Service, feines Essen, viel Platz – nicht ganz so viel wie in der A380, aber immer noch viel besser als alle anderen Airlines, die wir in den letzten Jahren geflogen sind. Wer Dominique kennt der weiss, dass er beim Fliegen immer x Filme schaut. Wer mich kennt der weiss, dass ich spätestens nach 2 Minuten einschlafe. Nicht aber heute – immerhin schaffte ich zwei ganze Disneyfilme 🙂 Nach einer Weile begann das Flugzeug aber zu rütteln und schütteln, kurzzeitig bangte ich um mein Leben… So schlimm war es nicht! Also die Turbulenzen waren nicht so schlimm, meine Angst hingegen schon 😉 Nach etwa einer Stunde war alles vorbei und der Flug wurde wieder genossen, so wie es ja sein soll. Nach mehr als 9 Stunden landeten wir sicher in Kapstadt und unsere „It’s time for Africa“-Reise konnte beginnen…

Die Passkontrolle dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Endlich durch, nahmen wir unsere Koffer in Empfang und suchten in der Ankunftshalle unseren Fahrer vom Hotel. Keiner da. Diverse „offizielle Taxi-Vermittler“ kamen aber auf uns zugestürmt und jeder wollte uns ein Taxi vermitteln und zeigte uns irgendwelche Ausweise. Uns war sofort klar, dass hier etwas faul ist und das keinesfalls offizielle Taxi-Vermittler sind. So lehnten wir dankend ab – aufdringlich war übrigens kein einziger. Weiter vorne beim Flughafen fanden wir dann die wirklich offiziellen Taxi-Vermittler und eine Frau fuhr uns in einer guten halben Stunde zum Hotel. Die Frau war echt super! Unterwegs erzählte sie uns sooo viel über Kapstadt und das ganze Land, richtig toll.

Für mich persönlich war die Fahrt nicht sehr einfach. Als wir links und rechts der Autobahn unser erstes Township sahen, wurde mir ganz schön anders… Für uns in der wohlhabenden Schweiz sind solche Zustände kaum vorstellbar… Winzige Hütten aus Blech und Holz, auf engstem Raum, Hunderttausende von Menschen wohnen dort. Inzwischen gibt es zwar Strom, aber nach wie vor kein fliessendes Wasser. Wie der Alltag dort aussieht, welche Sorgen diese Menschen haben, können wir uns wohl nicht vorstellen. Noch mehr betroffen machte mich aber die Tatsache, dass das Gefälle zwischen den Armen in den Townships und den Reichen in der City soooo riesig ist! Wir haben inzwischen doch einige arme Länder bereist, aber Afrika ist anders… Den Rest gab es mir dann, als es langsam dunkel zu werden begann und vor einer Ampel mehrere Schwarze ans Auto kamen zum Betteln. Ich kriegte richtig Angst. Es war alles so ungewohnt – diese dunkle Hautfarbe, die andere Stimmung, die fremde Stadt, dazu meine Müdigkeit und im Hinterkopf die vielen Warnungen, die man überall liest und hört über Südafrika. Das war einfach too much und beschäftigte mich den ganzen Abend lang. Mein Unterbewusstsein spielte mir einen üblen Streich, denn ich habe keinerlei Vorurteile – aber die Angst vor dem Fremden hat alles überrumpelt. Diese Einsicht machte mir schwer zu schaffen – und der Entschluss war schnell gefällt, dass dieses böse, doofe Unterbewusstsein sofort weg muss 😉

Unser Hotelzimmer war eigentlich eher ein kleines Appartement, sehr cool und dank einem fetten Booking.com-Rabatt war es sogar erschwinglich. Direkter Blick aufs Meer, separate Sitzecke und sogar eine kleine Küchenzeile. Wir waren aber so müde, dass wir nur noch ein kleines Abendessen aufs Zimmer bestellten und uns dann ins Bett schmissen.

Ein anstrengender Tag mit vielen Eindrücken und so vielen fremden Erlebnissen – das muss erstmal alles verarbeitet werden!

 

Facts & Figures:

 Datum:
Fr, 2. – Sa, 3.2.2018