
2. Das Bolavenplateau
Dienstag
Frühstück gab’s im Hotel, danach packten wir unsere Daypacks und machten uns zu Fuss auf den Weg zu einem Guesthouse, das Motorroller / Motorräder / irgendsowas vermietet. Wir mieteten zwei solche Dinger (für mich ein automatisches, für Dominique ein „richtiges“ ;-)) und der Vermieter zeigte uns kurz das Wichtigste, und schon ging es los. Zuerst durch den Verkehr in Pakse – sehr gewöhnungsbedürftig, aber trotz all dem Chaos fahren die Laoten irgendwie doch sehr anständig. [Anmerkung Dominique: Eigentlich fahren sie alles andere als anständig und sehr halsbrecherisch! Wir erlebten zum Glück aber nur wenige brenzlige Situationen und haben unseren Fahrstil entsprechend angepasst.] Bald konnten wir die Stadt hinter uns lassen und die ersten Dörfer säumten den Strassenrand. Ein ganz anderes Bild als Pakse! Äusserst einfach gebaute Häuser aus Holz, meist Stelzenhäuser. Fenster hatten die wenigstens, meist hingen einfach einige Stofffetzen an den Aussparungen („Fenster“). Ein wirklich spannendes Bild – vor allem das ganze Treiben, das sich um und unter und in diesen Häusern abspielt. Da hängen die verschiedensten Kleidungsstücke zum Trocknen, unten dran ist ein verstaubtes Motorrad parkiert, ringsherum rennen Schweine, Hühner, Hunde und Kinder herum. In einem kleinen Restaurant an der Strasse bestellten wir eine Nudelsuppe, um uns gestärkt auf den nächsten Wegabschnitt zu machen. Heute fuhren wir rund 85km und über Nacht blieben wir im kleinen Dörfchen Tad Lo, das nach dem gleichnamigen Wasserfall benannt ist (oder der Wasserfall nach dem Dörfchen – wie auch immer ;-)). Die Strassenverhältnisse waren erstaunlich gut und so war es eine tolle Fahrt mit vielen Eindrücken. Wir sind durch unzählige Dörfer gefahren, durch Bananen-, Kaffee- und Teeplantagen und haben so viele Einblicke gewinnen dürfen. In Tad Lo fanden wir unsere Unterkunft problemlos: Tad Lo Lodge. Was sich danach ereignete, wird uns wohl noch ewigs in Erinnerung bleiben, es war soooo amüsant. Da es sehr warm war und unsere gebuchte Zimmerkategorie (laut Beschreibung im Internet) keine Klimaanlage bot, versuchten wir vor Ort ein Upgrade in die nächstbessere Zimmerkategorie zu kriegen. Die Laotin an der Rezeption verstand kaum Englisch und es dauerte schon mal Ewigkeiten, bis sie verstand, was wir eigentlich wollten. Bis sie dann auch noch verstanden hat, dass wir den Aufpreis natürlich bezahlen würden, dauerte es noch mindestens 2-3 weitere Ewigkeiten… 😉 Aber gut, alles bestens, wir kriegten unser Upgrade – 15min sollten wir warten, dann können wir unsere Lodge beziehen. Eine weitere Angestellte führte uns dann zu der Lodge, in auffällig langsamem Gang – das fanden wir ja schon sehr merkwürdig, obwohl die Laoten eigentlich immer die Ruhe selbst sind. Bei der Lodge angekommen, war diese aber noch nicht bezugsbereit, so setzten wir uns an den Fluss und warteten. Was sich danach für ein Bild bot, kann man kaum in Worte fassen! Vor uns war eben dieses kleine Holzhäuschen, das anscheinend zwei Lodges beinhaltete. Aus der einen Tür trugen die Leute mehrere Betten, Bettlatten, Matratzen usw. Anstelle dieser Möbel wurden mehrere Sessel und ein Sofa herbeigebracht und durch die Tür getragen. Schlussendlich wurde noch ein Kühlschrank herbeigeschleppt… Et voila – wir durften rein. Tja, wenn wir gewusst hätten, was die lieben Leute da gemacht hätten, hätten wir auf das teure Upgrade verzichtet 😉 Sie haben aus zwei „normalen“ Zimmern (übrigens beide mit Klimaanlage, räusper…) einfach eine Suite mit zwei Räumen gemacht, die durch eine Verbindungstür verbunden sind. So hatten wir zwei Badezimmer, ein Schlafzimmer und ein Wohnzimmer – natürlich brauchten wir das alles gar nicht 🙂 Da es im einen Bad aber riesige Spinnen und eine ganze Ameisenstrasse gab, waren wir froh hatten wir ein zweites zur Auswahl… Das war zwar auch nicht so toll, aber immerhin gab es dort weniger Viecher. Wir schlenderten zu Fuss noch durch das Dörfchen, machten einige Fotos und zum Abschluss des Tages gab es im Restaurant unserer Unterkunft ein Abendessen. Das war nicht überragend, aber okay.
Mittwoch
Am nächsten Morgen ging es nach einem Frühstück weiter durchs Bolavenplateau. Wieder durch zahlreiche, richtig herzige Dörfer von Katu-, Laven- und Alak-Leuten. Überall war Kaffee präsent: Vor den Häusern wurden Kaffeebohnen getrocknet, überall hatte es Schilder mit der Aufschrift „Coffee“ und natürlich die vielen Kaffeeplantagen. Das Fahren mit den Motorrädern war auch heute wieder super, man kam gut voran, musste nur stets auf der Hut sein, weil in den unmöglichsten Situationen Hühner, Hunde, Katzen, Schweine, Enten oder sonstiges Getier über die Strasse watschelte 😀 Dieser Teil des Bolavenplateaus ist bekannt für seine zahlreichen Wasserfälle. Wir hielten aber nur an einem einzigen, der uns sowieso schon zu touristisch war. Die Fahrt durch die Dörfer fanden wir beide viel eindrücklicher und interessanter! In Pakxong fanden wir ein Restaurant, das sehr sympathisch ausgesehen hat und das Essen schmeckte auch ausgezeichnet. Irgendwann gegen 17 Uhr oder so waren wir zurück in Pakse, gaben die Motorräder im Guesthouse ab und spazierten zurück in unser Hotel. Nach 200km auf den Motorrädern waren wir zwar erschöpft, aber sehr froh diesen Trip gemacht zu haben! Wir erkundigten uns noch nach den Möglichkeiten für unser nächstes Ziel, holten dann die Bustickets für die morgige Fahrt zu den 4’000 Islands, gönnten uns erneut im „Le Panorama“ (dem hoteleigenen Restaurant) ein Abendessen mit leckerem Dessert und dem so feinen Bolaven-Kaffee… Und gingen schlafen – zum guten Glück wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was uns in dieser Nacht erwartet………….
Facts & Figures
Datum:
Dienstag, 10. Februar 2015
Mittwoch, 11. Februar 2015
Zurückgelegte Strecke:
ca. 200km mit den Motorrädern
Tagesinhalt:
Zwei Tage lang mieteten wir zwei Motorräder und fuhren rund 200km über das sogenannte Bolaven-plateau, das für seinen Kaffeeanbau bekannt ist.
Hallo Ihr zwei
Toller Bericht. Schöne Bilder.
Laos wie wir es auch kennengelernt haben.
Ausser beim Strassenverkehr, der war bei uns ruhig, besonnen, nirgends halsbrecherisch und immer zuvorkommend…..
Wir wünschen Euch weiterhin viel Spass in der Hitze…
Sälü zäme
Die Geschichte endet fast wie ein Krimi. Hoffentlich kommt bald die Fortsetzung.
Ich wünsche Euch weiterhin tolle Tage in diesem offenbar sehr speziellen Land.
NB: Mami hat die Grippe eingefangen und liegt zumindest heute Sonntag im Bett. Ob sie morgen arbeiten kann, wird sich zeigen.
Liebe Grüsse aus Niederbipp
Papi