9. Etappe:
Jasper-Nationalpark

von | 7. Aug. 2015 | 2 Kommentare

Mittwoch

Am Mittwoch hatten wir die längste Strecke zu bewältigen. Der Abschied von Kayanara fiel uns wirklich enorm schwer – es ist so ein wunderschönes Plätzchen auf dieser Erde! Wir haben uns wahnsinnig wohl gefühlt und genau das gefunden, was wir gesucht haben: Wildnis und Ruhe, einfach Entspannung per fernab von der Zivilisation. Nach einem letzten Frühstück fuhren wir also los. Das Wetter war sehr durchzogen, mal regnete es, mal schien die Sonne… So machten wir nur einen Stop in einem Pub, das schon 80km entfernt mit Plakaten für den „World famous burger“ Werbung machte. Das Pub war dann wirklich witzig und vor allem äusserst originell! Die Frau die uns bediente war ein Unikum 😉 Ob der Burger wirklich weltbekannt ist, darüber kann man streiten – aber lecker war er allemal. In Valemount wollten wir in einem grösseren Laden einkaufen, ups… Valemount stellte sich als winziges Kaff heraus, das ausser einem kleinen, unsympathischen IGA echt nichts zu bieten hatte! So holten wir nur das nötigste und fuhren weiter. Durch den Mount Robson Park ging es stetig in die Höhe und uns boten sich ständig wechselnde Aussichten auf Fluss, Wald und Berge – sooo schön! Irgendwann nach 20 Uhr erreichten wir unser Ziel dann endlich: Der Jasper National Park, genau gesagt die Pine Bungalows, wo wir für 2 Nächte eine kleine Hütte gemietet hatten. Dominique bereitete uns einen mega leckeren Caesar Salad zu, bevor wir einmal mehr müde ins Bett fielen.

Donnerstag

Am Donnerstagmorgen wollten wir früh los, das Bett war aber zu schön kuschlig warm 😉 Bei 4 Grad draussen war Aufstehen nicht sooo verlockend, so schafften wir es erst um 8 Uhr los mit Miss Roger. Bereits ausgangs Jasper sahen wir mehrere Mule Deers oder Elks, wo sicher waren wir uns nicht 😉 Auf den restlichen 40km bis zum Malign Lake sahen wir leider keine Tiere mehr… In der Gegend des Medicine Lakes bot sich uns ein trauriger Anblick: Anfangs Juli wütete hier ein Waldbrand und hat ein grosses Gebiet regelrecht verkokelt. Am Malign Lake waren wir noch fast alleine – das frühe Aufstehen hat sich also gelohnt! Nach einem zweiten Frühstück im noch leeren Restaurant entschieden wir, ein bisschen spazieren zu gehen. Wir wollten einfach ein bisschen dem „Moose Lake Trail“ entlang spazieren und dann umkehren. Aber es war so wunderschön, durch diese Natur zu gehen, dass wir bis zum Moose Lake wanderten. Dort entdeckten wir ein herziges Eichhörnchen, das sich sehr fotogen zeigte und wir konnten es längere Zeit beobachten. Irgendwie waren wir vom eigentlichen Wanderweg abgekommen, entschieden aber nun halt den See zu umrunden. Plötzlich hörten wir ein Platschern und dann geschah etwas, was wir ja nie für möglich gehalten hätte… 10m vor uns stieg eine Elch-Kuh ins Wasser! Ich traute meinen Augen kaum, ist somit doch mein letztes Wildlife-Ziel dieser Reise erfüllt: Ich erlebe einen Elch in freier Natur! Auf zwei Yellowstone-Reisen habe ich diese imposanten Tiere vergeblich versucht und auch auf dieser Kanada-Reise fuhren wir einen ganzen Tag durch ein Gebiet mit so vielen Elchen, dass sehr oft welche am Strassenrand gesehen werden. Nie hatte ich Glück – und nun dieses Erlebnis. Die Elch-Dame schwamm direkt vor uns auf die andere Seeseite und tauchte dort völlig entspannt nach Wasserpflanzen. Wir sassen still am Ufer und genossen den Augenblick, machten Fotos und Filme und beobachteten dieses eindrückliche Tier während längerer Zeit. Was für ein unglaubliches Glück wir doch haben auf dieser Reise!

Völlig geflasht von diesem Erlebnis 😀 spazierten wir zurück zum Parkplatz, gönnten uns noch ein Mittagessen im Restaurant (inzwischen doch sehr voll mit Touris) und fuhren dann zurück zu unserer Hütte. Das Wetter war leider wieder mies und es regnete, so dass wir die weiteren Pläne für heute über den Haufen werfen mussten. Nach dem Abendessen (wieder Steak vom eigenen Grill) machten wir noch eine Autofahrt gen Norden, abgesehen von drei scheuen Mule Deers und einem Wapiti aus der Ferne sahen wir aber leider keine Tiere…

Zitat des Tages: Dominique fragt entgeistert: „Was ist denn das für ein komischer Weg?!“, ich antworte: „Ähm… Du fährst auf dem Pannenstreifen!“

Facts & Figures

Datum:
Mittwoch, 5. August 2015
Donnerstag, 6. August 2015

Auto:
Mi: 514.9km und 6:24h
Do: 148.6km und 3:13h

 

Standort