2. Etappe
Kandy

von | 2. Feb. 2016 | 1 Kommentar

Sonntag

Von Colombo sahen wir ausser dem Flughafen und Bahnhof vorerst gar nichts. Am Flughafen orderten wir ein Taxi, das uns direkt an den Bahnhof (Colombo Fort) brachte. Im Vorfeld hatten wir recht Bammel, ob es zeitlich auch wirklich reicht – landete der Flieger doch um 5 Uhr morgens und der Zug sollte bereits um 7 Uhr losfahren. Aber alles klappte, wir waren früh genug in Colombo Fort und kaum das Taxi verlassen, fanden wir uns schon im typischen Chaos wieder: Abgase, Lärm, Hektik, überall Leute. Asien pur, aber irgendwie mit einem Touch von indischem Kitsch 🙂 Die Zugtickets hatten wir bereits im Vorfeld übers Internet gebucht, und zwar einen angeblich besonders bequemen Wagen der ExpoRail. Das Ganze stellte sich zwar als ziemlicher Reinfall heraus: Unbequeme Sitze, schlechter Zustand, Fenster die man nicht öffnen durfte, eine übereifrige Klimaanlage die einen ans Polarmeer versetzt, das Essen naaaaja. War aber nicht weiter schlimm, da wir von der langen Reise so kaputt waren, dass wir die ganze Zugfahrt pennten und es kein einziges Foto gibt 😉

Mit 1.5 Stunden Verspätung, um 11 Uhr fuhr der Zug in den Bahnhof Kandy ein und endlich hatte unsere lange Anreise ihren Bestimmungsort erreicht. Mit einem (völlig überteuerten) TukTuk fuhren wir zu unserem Hotel: „Heaven Seaven“, das sich als sehr nett herausstellte. Hübsches Zimmer, tolle Aussicht direkt auf den See. Wir hauten uns sofort ins Bett und schliefen zuerst eine (grosse) Runde – was waren wir vielleicht müde!

Als wir wieder halbwegs unter den Lebendigen waren, gingen wir zu Fuss zum See runter und spazierten dem Uferweg entlang bis zum gegenüberliegenden Zahntempel, der von den Einheimischen „Sri Dalada Maligawa“ genannt wird. In diesem buddhistischen Tempel wird gemäss Überlieferung der linke Eckzahn eines Buddhas als Reliquie aufbewahrt. Inzwischen war es bereits dunkel, so dass wir nur von aussen alles anschauten und weiter in die „Stadt“ schlenderten. Aus Müdigkeitsgründen gingen wir zurück zum Hotel und genehmigten uns dort ein Abendessen, das nicht überragend, aber völlig okay war. Und schon landeten wir wieder im Bett!

 

Montag

Geplant war am Montag früh aufstehen. Wer uns kennt wird wissen, dass wir das natürlich nicht schafften! Aber schliesslich sind wir in den Ferien und nicht auf der Flucht und der Arzt hat mir dringendst befohlen, es nicht zu stressig zu nehmen, ha! Nach einem ok’igen Frühstück im Hotel schafften wir es erst gegen Mittag weiter. Am Bahnhof wollten wir Zugtickets für die morgige Fahrt kaufen, leider ist bereits alles ausgebucht 🙁 Das heisst, wir müssen morgen vor der Abfahrt 2. Klasse-Tickets kaufen und haben keine reservierten Sitzplätze.

Unser nächstes Ziel war der Markt der Einheimischen. Wir sind ja ziemliche Markt-Fans und finden, man sieht nirgens so viel von einer Stadt und den Leuten wie am Markt! Und die emsige, quirlige Stimmung ist immer wieder ein Erlebnis wert. Man spürt dort besonders deutlich, was für eine andere Welt hier vorherrscht…

Den Zahntempel besichtigten wir heute etwas genauer, auch noch von innen. Wie es sich für buddhistische Tempel gehört, dürfen diese nicht mit Schuhen betreten werden. Immer wieder komisch, wenn man mit Socken durch einen Tempel spaziert 😉 Der Tempel war nicht soooo spannend, aber wenn man schon mal in Kandy ist…

Beim Mittagessen im Pizza Hut [nicht wegen dem Essen in erster Linie, sondern wegen den Toiletten waren wir dort… Es ist ja immer so eine Sache mit den Toiletten und wo immer ich kann, bin ich froh um „richtige“ Toiletten und nicht nur Löcher im Boden!] konnte ich dann auch gleich etwas auf meiner Wanna-See-Liste abhaken: Einen lebendigen, freien Affen sehen! Der kleine Akrobat kletterte souverän vor unserem Fenster rum.

Wir heuerten danach einen Taxi-Fahrer für den Rest des Tages an, der uns zu allen gewünschten Zielen bringen wird. Erstes Ziel war das Udawatta Kele Sanctuary, ein relativ grosses Stück Urwald – mitten in Kandy! In diesem Stück Natur konnte eine reichhaltige Flora und Fauna erhalten werden. Wir machten den ca. einstündigen Rundweg, der selbst für mich sehr angenehm zu bewältigen war. Leider konnten wir keine Wildtiere beobachten, aber es war eine willkommene Entspannung inmitten wunderschöner Natur und unglaublicher Stille! Beim Weg zurück in die Stadt sahen wir dann doch noch herzige Äffchen und unser Fahrer hielt an, damit wir einige Fotos machen konnten 🙂

Steil bergauf ging es schliesslich zum Bahirawakanda-Tempel, den dazugehörigen, riesigen Beton-Buddha kann man von Kandy aus bestens sehen. Mehr beeindruckt als der Tempel selber hat uns aber die Aussicht auf die Stadt von dort oben, sehr cool.

Der letzte Stopp für heute war schliesslich der botanische Garten in Peradeniya. Teuer, aber nichts besonders. Naja, es hatte einfach ganz viele Pflanzen und sonst nichts?! Okay, das ist wohl der Sinn an einem BOTANISCHEN Garten 😉 Wir schauten uns nur einen kleinen Teil an und fuhren dann im Taxi zurück nach Kandy.

Für’s Abendessen hatten wir uns im Tripadvisor das Restaurant „Devon’s“ ausgesucht, das wir sogar bereits gesehen hatten. Es sah sehr einsam und verlassen aus, wir wurden aber an der Reception empfangen. Etwas gewöhnungsbedürftig fanden wir es ja schon, als wir bereits dort bestellen mussten… Noch gewöhnungsbedürftiger war allerdings die Tatsache, dass wir danach in einen Saal geführt wurden und dort die einzigen Gäste überhaupt waren! Das Essen war sehr gut, aber die Stimmung echt komisch 🙂 Vor allem wenn der Servierboy immer im Saal stand um uns sofort jeden Wunsch von den Augen ablesen zu können und wir uns ziemlich beobachtet fühlten 😉

Zurück im Hotel wollten wir uns noch erkundigen, wie wir morgen nach Nuwara Eliya kommen könnten, ohne die ganzen 3.5 Stunden stehen zu müssen. Aber wie wir es uns bereits gewohnt sind von Sri Lanka: Man kann stundenlang googeln und weiss am Schluss noch weniger wie zuvor! Seiten aus Sri Lanka selber sind entweder furchtbar unübersichtlich, hoffnungslos veraltet oder gespickt mit Fehlermeldungen und nicht funktionierenden Links. Und ansonsten lässt sich auch nicht viel Brauchbares finden – so gingen wir halt schlafen.

Facts & Figures

Datum:
Sonntag, 31. Januar 2016
Montag, 1. Februar 2016

Zurückgelegte Strecke:
So: 11’384 Schritte / 7.29km
Mo: 15’880 Schritte / 10.63km

 

 

Standort