Gansbaai

Gansbaai

Nach einer Stärkung am Morgenbuffet brachte uns ein Taxi um 08:15h zum Flughafen, wo wir bei Europcar unseren Mietwagen empfangen durften. Einen neuen Mitsubishi Outlander ASX mit gerade mal ca. 2000 km auf dem Tacho. Für einen SUV ist er zwar nicht besonders gross und leider passen unsere Koffer nicht beide in den Kofferraum, aber vom Fahrgefühl her ist er durchaus okay.

Dominique übernahm das Steuer und hatte das Links-Fahren sofort im Griff 🙂 Wir fuhren Richtung Kap der guten Hoffnung. Durch tolle Landschaften erreichten wir unseren ersten Zwischenhalt: Boulders Bay, bekannt für die Pinguinkolonie. Leider war es dort sehr touristisch und richtig überlaufen… Trotzdem waren wir entzückt ab den herzigen Brillenpinguinen 🙂

Im Table Mountain National Park besuchten wir zuerst „Cape Point“ und danach das bekannte „Cape of good hope“, der südwestlichste Punkt von Afrika. Unterwegs durften wir noch eine Vogelstraussfamilie beobachten. Beim „Cape Point“ nahmen wir die Standseilbahn den Berg hoch und durften bei prächtigem Wetter die Aussicht geniessen.

Unser Zeitplan war nicht soooo gut, so dass wir später als geplant das Kap verliessen. Die Fahrt nach Gansbaai war nicht gerade kurz und der Stau überall machte es auch nicht besser. So mussten wir die weiteren Zwischenstopps leider streichen und direkt bis Gansbaai durchfahren.

In Gansbaai fanden wir „The Bay Lodge“ auf Anhieb. Eine herzliche Dame führt dieses B&B mit viel Herzblut. Wir fühlten uns sofort wohl. Sie reservierte uns einen Tisch im „Blue Goose“, wo wir wirklich ausgesprochen fein speisen durften!

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Mo, 5.2.2018

 Gefahrene Strecke:
280km

 Unterkunft:
The Bay Lodge

 Wildlife:
Brillenpinguine

 Wetter:
Sonne, heiss

Kapstadt

Kapstadt

Geplant war heute viel und doch nichts Konkretes. Ein „Das muss unbedingt sein“ war für uns aber eine geführte Tour durch ein Township. Nachdem wir gestern Abend erfahren hatten, dass in genau diesem Township in der letzten zwei Wochen gleich zwei bewaffnete Überfälle auf Touristen stattgefunden haben, liessen wir diese Idee wieder fallen. Schweren Herzens! Es wäre uns sehr wichtig gewesen, einen Einblick in das Leben der Bewohner dort zu erhalten – eins zu eins alles zu erleben, ins Gespräch zu kommen. Aber ein Risiko eingehen wollen wir nicht.

So wurde der Tag eher gemütlich. Nach einem fantastischen Frühstück (Buffet :-)) im Hotel machten wir uns erst gegen Mittag auf den Weg, um Kapstadt zu erkunden. Wir lösten ein Ticket für den HopOn-HopOff-Bus und stiegen ein. Bei der Waterfront verliessen wir den Bus bereits wieder, machten eine halbstündige Hafen-Bootsfahrt und schlenderten anschliessend dem Hafen entlang. Dabei durften wir mitten im Hafen eine vierköpfige Grindwal-Familie beobachten, wow! Natürlich durfte eine Fahrt mit dem Riesenrad nicht fehlen und ein Mittagessen gab es natürlich auch, bevor wir mit dem Bus weiter durch die City fuhren. So erhielten wir einen kleinen Einblick in die Stadt. Wegen starkem Wind war der Tafelberg leider, leider gesperrt bzw. die Gondel fuhr nicht… So fiel auch dieser Ausflug aus und der Tag war weitaus schlanker, als eigentlich geplant.

Den Abend verbrachten wir erneut gemütlich im Hotel bzw. beim Abendessen im hoteleigenen Restaurant. Das Buffet war teuer aber nicht besonders lecker… Eine wahre Enttäuschung, aber was solls!

Deutlich besser gelaunt wie gestern fielen wir müde ins Bett. Langsam ist der Kulturschock bei mir überstanden, denke ich 😉

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
So, 4.2.2018

 Unterkunft:
The President Hotel (2 Ü)

 Wildlife:
Grundwale, Seehund

 Wetter:
Sonne, ca. 26°C

Und los geht’s!

Und los geht’s!

Nachdem unsere letzten Reisen immer in aller Herrgottsfrühe begonnen hatten, begann die aktuelle Reise spät. Nachdem wir beide noch arbeiten mussten, gab es nach Feierabend noch einen stressigen Endspurt beim Packen. Um 17 Uhr kam unser Privat-Chauffeur Johnny, lud uns und unser Gepäck in seine Limousine und brachte uns sicher und zügig an den Flughafen in Zürich. Unterwegs hatte es erstaunlich wenig Stau und am Flughafen erstaunlich wenig Wartezeit, sodass wir sogar viel zu früh dort waren. Das ermöglichte uns noch ein gemeinsames Abendessen im „Upperdeck“ 🙂 Danach ruckzuck durch die Sicherheitskontrolle und ab ins Flugzeug. Eine A380 der Emirates Airlines brachte uns nach Dubai – ein langjähriger Traum geht damit für mich in Erfüllung! Das grösste Passagierflugzeug der Welt hat mich schon lange fasziniert und heute durfte ich endlich damit fliegen. Ein echt cooles, riesiges Ding! Von den Emirates waren wir restlos begeistert, soooooo viel Platz in der „billigen Holzklasse“, wirklich unglaublich. Service, Essen, Ausstattung, Entertainment System… Alles top! So konnten wir beide den Nachtflug grösstenteils verpennen…

In Dubai mussten wir umsteigen und hatten dazu rund 3 Stunden Aufenthalt. Die erneute Sicherheitskontrolle verlief sehr schnell und problemlos, sodass wir auch hier wieder zu viel Zeit hatten und in der Wartehalle erneut etwas Schlaf gewinnen konnten.

Eine Boeing 777 brachte uns von Dubai nach Kapstadt. Erneut top Service, feines Essen, viel Platz – nicht ganz so viel wie in der A380, aber immer noch viel besser als alle anderen Airlines, die wir in den letzten Jahren geflogen sind. Wer Dominique kennt der weiss, dass er beim Fliegen immer x Filme schaut. Wer mich kennt der weiss, dass ich spätestens nach 2 Minuten einschlafe. Nicht aber heute – immerhin schaffte ich zwei ganze Disneyfilme 🙂 Nach einer Weile begann das Flugzeug aber zu rütteln und schütteln, kurzzeitig bangte ich um mein Leben… So schlimm war es nicht! Also die Turbulenzen waren nicht so schlimm, meine Angst hingegen schon 😉 Nach etwa einer Stunde war alles vorbei und der Flug wurde wieder genossen, so wie es ja sein soll. Nach mehr als 9 Stunden landeten wir sicher in Kapstadt und unsere „It’s time for Africa“-Reise konnte beginnen…

Die Passkontrolle dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Endlich durch, nahmen wir unsere Koffer in Empfang und suchten in der Ankunftshalle unseren Fahrer vom Hotel. Keiner da. Diverse „offizielle Taxi-Vermittler“ kamen aber auf uns zugestürmt und jeder wollte uns ein Taxi vermitteln und zeigte uns irgendwelche Ausweise. Uns war sofort klar, dass hier etwas faul ist und das keinesfalls offizielle Taxi-Vermittler sind. So lehnten wir dankend ab – aufdringlich war übrigens kein einziger. Weiter vorne beim Flughafen fanden wir dann die wirklich offiziellen Taxi-Vermittler und eine Frau fuhr uns in einer guten halben Stunde zum Hotel. Die Frau war echt super! Unterwegs erzählte sie uns sooo viel über Kapstadt und das ganze Land, richtig toll.

Für mich persönlich war die Fahrt nicht sehr einfach. Als wir links und rechts der Autobahn unser erstes Township sahen, wurde mir ganz schön anders… Für uns in der wohlhabenden Schweiz sind solche Zustände kaum vorstellbar… Winzige Hütten aus Blech und Holz, auf engstem Raum, Hunderttausende von Menschen wohnen dort. Inzwischen gibt es zwar Strom, aber nach wie vor kein fliessendes Wasser. Wie der Alltag dort aussieht, welche Sorgen diese Menschen haben, können wir uns wohl nicht vorstellen. Noch mehr betroffen machte mich aber die Tatsache, dass das Gefälle zwischen den Armen in den Townships und den Reichen in der City soooo riesig ist! Wir haben inzwischen doch einige arme Länder bereist, aber Afrika ist anders… Den Rest gab es mir dann, als es langsam dunkel zu werden begann und vor einer Ampel mehrere Schwarze ans Auto kamen zum Betteln. Ich kriegte richtig Angst. Es war alles so ungewohnt – diese dunkle Hautfarbe, die andere Stimmung, die fremde Stadt, dazu meine Müdigkeit und im Hinterkopf die vielen Warnungen, die man überall liest und hört über Südafrika. Das war einfach too much und beschäftigte mich den ganzen Abend lang. Mein Unterbewusstsein spielte mir einen üblen Streich, denn ich habe keinerlei Vorurteile – aber die Angst vor dem Fremden hat alles überrumpelt. Diese Einsicht machte mir schwer zu schaffen – und der Entschluss war schnell gefällt, dass dieses böse, doofe Unterbewusstsein sofort weg muss 😉

Unser Hotelzimmer war eigentlich eher ein kleines Appartement, sehr cool und dank einem fetten Booking.com-Rabatt war es sogar erschwinglich. Direkter Blick aufs Meer, separate Sitzecke und sogar eine kleine Küchenzeile. Wir waren aber so müde, dass wir nur noch ein kleines Abendessen aufs Zimmer bestellten und uns dann ins Bett schmissen.

Ein anstrengender Tag mit vielen Eindrücken und so vielen fremden Erlebnissen – das muss erstmal alles verarbeitet werden!

 

Facts & Figures:

 Datum:
Fr, 2. – Sa, 3.2.2018

19. Tag: Bärenstarke Gemütlichkeit

19. Tag: Bärenstarke Gemütlichkeit

Oh ja, die vor uns liegende Strecke ist nun wirklich recht gemütlich 🙂 In Haines fahren wir trotzdem früh los, können aber keine weiteren Bären mehr beobachten. Wir fahren weiter Richtung Norden, überqueren wieder die Grenze nach Kanada (und verlieren dadurch eine Stunde). Das Wetter ist okay, bewölkt und grau, aber immerhin nur schwacher Nieselregen zwischendurch. Der Camphost hat tatsächlich nicht zu viel versprochen als er meinte, der Haines Highway werde uns gefallen. Man mag es kaum glauben, aber hier wartete eine NOCH EINMAL total andere Landschaft auf uns! Kaum zu glauben, dass all diese Vielfalt im gleichen Land bzw. in der gleichen Gegend vorkommen kann… Trotz der tiefhängenden Wolken ist die Landschaft beeindruckend. Unterwegs entdecken wir noch einen Schwarzbären am Strassenrand, er lässt sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen und schmatzt seelenruhig vor sich hin auf der Suche nach süssen Beeren, während wir mucksmäuschenstill und völlig gefesselt am Strassenrand stehen und ihn beobachten. Solche Wildlife-Begegnungen sind das Höchste aller Gefühle und nicht in Worte zu fassen! Später sehen wir auch noch einen Steinadler, somit ein weiters „Noch nie gesehen bisher“-Tier 🙂

Wir fahren den „Dezadeash Lake Campground“ an und ergattern dank der frühen Ankunftszeit gleich noch den besten Platz überhaupt. Kaum sind wir angekommen, weichen die Wolken strahlendem Sonnenschein! Den direkten Seezugang können wir wegen dem starken Wind leider kaum geniessen, aber für ein Feuer reicht es und somit gibt’s wieder ein leckeres Schweinsfilet vom Grill, heute mit Baked Potatoes.

Am Abend fahren wir trotz wieder aufziehender Bewölkung noch etwas der Strasse entlang, in der Hoffnung auf Wildlife. Es lohnte sich! Eine weitere unbeschreibliche Begegnung erwartet uns… Nun ein Grizzly, ebenfalls am Beeren fressen und genauso entspannt und unbeeindruckt wie der „Kollege“ heute Vormittag. Wir haben so ein Glück und fahren danach völlig geflasht und zufrieden zurück auf den Campground.

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Donnerstag, 27. Juli 2017

 Schritte:
7’080 / 5.2km

 Zeit in Fahrt:
5:18h

 Gefahrene Strecke:
252.3km

 Campground:
Dezadeash Lake Campground

 Wildlife:
Weisskopfseeadler, Golden Eagle, Schwarzbär, Grizzly

Wetter:
Vormittags bewölkt, nachmittags Sonn

17. Tag: Zurück nach Alaska

17. Tag: Zurück nach Alaska

Der starke Wind hat durch die Nacht etwas nachgelassen, die Sonne schien bereits morgens früh! So gab es ein feines Frühstück direkt am See in unserer Privat-Bucht 🙂 Heute hatten wir es nicht eilig, so liessen wir uns alle Zeit der Welt und fuhren erst etwa um 10 Uhr los. Das tolle Wetter wich bald dichten Wolken und noch dichterem Nebel… Die Landschaft, die wir durchfuhren, war aber einmal mehr unbeschreiblich. Wieder völlig anders als alles, was wir bisher in Alaska und Yukon gesehen hatten: „Hochgebirgig“ trifft es wohl am besten. Sehr karg, sehr viele Bergseelein, viele reissende Bächlein, viele Felsen, Steinbrocken… Beeindruckend. So wunderte es uns nicht gross, als wir doch tatsächlich zwei eisgraue Murmeltiere vom Auto aus entdeckten! Yeah, ein neues Tier für unsere „Haben-wir-gesehen“-Liste 😀

Wir überqueren die Grenze, gewinnen dadurch eine Stunde und sind somit wieder zurück in Alaska. Kurz nach dem Grenzübergang erreichen wir das kleine Städtchen Skagway. Skagway wird täglich von den riesigen Kreuzfahrtschiffen angefahren, so dass tagsüber mehrere Tausend Touristen in und um Skagway anzutreffen sind. Wir waren zum Glück vorgewarnt… Im Städtchen wimmelte es nur so von Menschen, ein ganz ungewohntes Bild für uns, nach 2.5 Wochen in der ruhigen Wildnis. Es gefiel uns also nicht besonders gut 😉 Die Bedienung in den Restaurants war auch nicht besonders freundlich, so machten wir uns halt selber Sandwichs im Camper. Der Grund, wieso wir Skagway überhaupt anfahren, ist die Fährverbindung nach Haines. Obwohl Skagway und Haines nur durch ca. 15 Seemeilen getrennt sind, sind es auf dem Landweg mehrere 100km. Um 13:30h müssen wir bereits beim Fährterminal sein zum Einchecken. Die Fähre legt aber erst um 15:30h ab – es heisst also geduldig sein… Professionell weisen uns die Mitarbeiter in den Bauch der Fähre ein, so dass unser „Epic Elegant Eliot“ am richtigen Ort zu stehen kommt. Die Überfahrt nach Haines ist durch das schlechte Wetter nicht sehr spannend, dauert aber auch nur eine Stunde.

In Haines fahren wir sofort Richtung Campground. Wir wollten unbedingt den „Chilkoot Lake Campground“, da dieser direkt am Chilkoot Lake liegt, der bekannt für seine Bären ist. Bekannt für seine Bären – jawohl. Allerdings nur zur Zeit der Lachswanderung, die bekanntlich meistens so mitte August beginnt. Wir haben erst gegen Ende Juli und sind uns bewusst, dass wir sehr wahrscheinlich zu früh dran sind. Ich beginne allerdings bereits auf der Strasse zum Campground zu jubeln, entdecken wir doch zahlreiche Bärenhaufen auf der Strasse. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist?! Doch ob der Campground noch freie Plätze hat, es ist ja doch schon nach 17h…? Wir haben erneut Glück und finden noch ein freies Plätzchen, bezahlen und los geht’s wieder auf die Strasse. Kam losgefahren entdecken wir bereits zwei Bärengeschwister. Wir sind allerdings nicht alleine… Zahlreiche Touristen sind völlig im Bärenwahn und was wir dort erleben, ist alles andere als schön! Die Bären zeigen sich gestresst und kein natürliches Verhalten. Die Touristen fahren ihnen hinterher mit den Autos, sie werden regelrecht gejagt. Furchtbar! Uns wird das zu dumm, wir entscheiden umzukehren. Inzwischen hat der „Touristenmob“ die beiden Bären anscheinend genau in unsere Richtung getrieben, so dass die beiden Bären plötzlich direkt um unser Wohnmobil herumspazieren… Wir sind froh, als wir zurück auf dem Campground sind. Einen zweiten Versuch starteten wir am Abend, in der Hoffnung dann ein natürliches Verhalten der Bären zu beobachten. Leider Fehlanzeige! Obwohl wiederum Bären zu sehen waren, waren nach wie vor viel zu viele dumme Touristen anwesend. Da haben wir die deutsche Familie, die ihr Mädchen mit der Kamera zum Bären hinschickt. Oder den Mann, der 2m vom Bären entfernt versucht ein Foto zu machen. Wir sind entsetzt und brechen auch diesen Versuch ab. Lieber gar keine Bären sehen, als Teil dieser Katastrophe sein! Etwas frustriert und genervt gehen wir zurück auf den Campground und gehen nach Teigwaren-Bolognaise-Abendessen früh schlafen.

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Dienstag, 25. Juli 2017

 Schritte:
9’918 / 7.29km

 Zeit in Fahrt:
6:06h

 Gefahrene Strecke:
190.3km

 Campground:
Chilkoot Lake Campground

 Wildlife:
2 Eisgraue Murmeltiere, 5 Grizzlies (2 Geschwister, 1 Mutter mit Jungem, 1 weiterer), viele Weisskopfseeadler

Wetter:
morgens Sonne, ab Mittag bewölkt, etwas Regen