19. Tag: Bärenstarke Gemütlichkeit

19. Tag: Bärenstarke Gemütlichkeit

Oh ja, die vor uns liegende Strecke ist nun wirklich recht gemütlich 🙂 In Haines fahren wir trotzdem früh los, können aber keine weiteren Bären mehr beobachten. Wir fahren weiter Richtung Norden, überqueren wieder die Grenze nach Kanada (und verlieren dadurch eine Stunde). Das Wetter ist okay, bewölkt und grau, aber immerhin nur schwacher Nieselregen zwischendurch. Der Camphost hat tatsächlich nicht zu viel versprochen als er meinte, der Haines Highway werde uns gefallen. Man mag es kaum glauben, aber hier wartete eine NOCH EINMAL total andere Landschaft auf uns! Kaum zu glauben, dass all diese Vielfalt im gleichen Land bzw. in der gleichen Gegend vorkommen kann… Trotz der tiefhängenden Wolken ist die Landschaft beeindruckend. Unterwegs entdecken wir noch einen Schwarzbären am Strassenrand, er lässt sich durch uns nicht aus der Ruhe bringen und schmatzt seelenruhig vor sich hin auf der Suche nach süssen Beeren, während wir mucksmäuschenstill und völlig gefesselt am Strassenrand stehen und ihn beobachten. Solche Wildlife-Begegnungen sind das Höchste aller Gefühle und nicht in Worte zu fassen! Später sehen wir auch noch einen Steinadler, somit ein weiters „Noch nie gesehen bisher“-Tier 🙂

Wir fahren den „Dezadeash Lake Campground“ an und ergattern dank der frühen Ankunftszeit gleich noch den besten Platz überhaupt. Kaum sind wir angekommen, weichen die Wolken strahlendem Sonnenschein! Den direkten Seezugang können wir wegen dem starken Wind leider kaum geniessen, aber für ein Feuer reicht es und somit gibt’s wieder ein leckeres Schweinsfilet vom Grill, heute mit Baked Potatoes.

Am Abend fahren wir trotz wieder aufziehender Bewölkung noch etwas der Strasse entlang, in der Hoffnung auf Wildlife. Es lohnte sich! Eine weitere unbeschreibliche Begegnung erwartet uns… Nun ein Grizzly, ebenfalls am Beeren fressen und genauso entspannt und unbeeindruckt wie der „Kollege“ heute Vormittag. Wir haben so ein Glück und fahren danach völlig geflasht und zufrieden zurück auf den Campground.

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Donnerstag, 27. Juli 2017

 Schritte:
7’080 / 5.2km

 Zeit in Fahrt:
5:18h

 Gefahrene Strecke:
252.3km

 Campground:
Dezadeash Lake Campground

 Wildlife:
Weisskopfseeadler, Golden Eagle, Schwarzbär, Grizzly

Wetter:
Vormittags bewölkt, nachmittags Sonn

18. Tag: Bären und Wolken

18. Tag: Bären und Wolken

Heute sind wir seeeeeehr früh (für Ferien-Verhältnisse) aufgestanden – um 6 Uhr haben unsere Handy-Wecker geklingelt. Das Ziel: Bären beobachten. Am Vortag hatten wir auf der Fähre extra ein paar Pappbecher und Plastikdeckel mitgehen lassen, um während der Suche-nach-Bären-Fahrt einen frischen Kaffee geniessen zu können. So machten wir uns kurz vor halb 7 auf und fuhren los.

Das frühe Aufstehen sollte belohnt werden: Aus einiger Distanz sahen wir eine Bärin mit ihrem Kind, etwas später noch zwei weitere Bären beim Fischen und schliesslich noch einen weiteren Bären, der am Fischwehr nach Lachsen fischte. Und das sehr erfolgreich – vor unseren Augen zog er einen Lachs nach dem anderen aus dem Wasser, biss ihnen Flosse und Kopf ab und kaute in aller Ruhe darauf herum, bis er den nächsten fing. Heute war eine Rangerin anwesend und sorgte für Ordnung. Mit Erfolg! Alles lief sehr geordnet und ruhig ab, kein Vergleich mit gestern. Es war kein Jagen mehr zu sehen, die Leute parkten ihr Auto und beobachteten ruhig, so dass die Bären nicht gestört wurden. Sehr schön, so sollte es überall und immer sein! Kein Vergleich zu gestern.

Nachdem sich der Bär ins Dickicht zurückzog, parkten wir den Camper wieder am Strassenrand und warteten. Inzwischen war es bereits 11 Uhr. Leider sichteten wir nun keine Bären mehr, und besprachen den Rest des Tages und entschieden uns, auf diesem Campground noch eine Nacht länger zu bleiben. Nach dem Mittag fuhren wir nach Haines selber, was etwa 10 km entfernt lag, und erledigten allerlei Dinge – Frischwasser auffüllen, Dumpen, Duschen, Tanken und Feuerholz besorgen.

Danach packte uns ein grosser Hunger und wir entschlossen uns zur Abwechslung mal wieder ein Restaurant aufzusuchen. Da wir uns in einem Küstenörtchen befanden, war klar: Es soll Fisch oder Seafood sein. Im „Lighthouse“ nahmen wir dann beide eine leckere und grosszüge Portion Fish & Chips zu uns – das waren ohne zu übertreiben die besten Fish & Chips, die ich bisher gegessen hatte!

Wieder zurück am „Bärenfluss“ warteten wir noch ein Weilchen und durften noch einmal die beiden Bärengeschwister von gestern beobachten. inzwischen war es schon sehr spät, und irgendwann machten wir es den Bären gleich und gingen schlafen 🙂

Übrigens… heute hatten wir den allerersten Tag dieser Reise, an dem die Sonne sich gar nie blicken liess.

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Mittwoch, 26. Juli 2017

 Schritte:
10’551 / 7.75km

 Zeit in Fahrt:
2:00h

 Gefahrene Strecke:
50.2km

 Campground:
Chilkoot Lake Campground

 Wildlife:
5 Grizzlies, viele Weisskopfseeadler

Wetter:
Stark bewölkt

17. Tag: Zurück nach Alaska

17. Tag: Zurück nach Alaska

Der starke Wind hat durch die Nacht etwas nachgelassen, die Sonne schien bereits morgens früh! So gab es ein feines Frühstück direkt am See in unserer Privat-Bucht 🙂 Heute hatten wir es nicht eilig, so liessen wir uns alle Zeit der Welt und fuhren erst etwa um 10 Uhr los. Das tolle Wetter wich bald dichten Wolken und noch dichterem Nebel… Die Landschaft, die wir durchfuhren, war aber einmal mehr unbeschreiblich. Wieder völlig anders als alles, was wir bisher in Alaska und Yukon gesehen hatten: „Hochgebirgig“ trifft es wohl am besten. Sehr karg, sehr viele Bergseelein, viele reissende Bächlein, viele Felsen, Steinbrocken… Beeindruckend. So wunderte es uns nicht gross, als wir doch tatsächlich zwei eisgraue Murmeltiere vom Auto aus entdeckten! Yeah, ein neues Tier für unsere „Haben-wir-gesehen“-Liste 😀

Wir überqueren die Grenze, gewinnen dadurch eine Stunde und sind somit wieder zurück in Alaska. Kurz nach dem Grenzübergang erreichen wir das kleine Städtchen Skagway. Skagway wird täglich von den riesigen Kreuzfahrtschiffen angefahren, so dass tagsüber mehrere Tausend Touristen in und um Skagway anzutreffen sind. Wir waren zum Glück vorgewarnt… Im Städtchen wimmelte es nur so von Menschen, ein ganz ungewohntes Bild für uns, nach 2.5 Wochen in der ruhigen Wildnis. Es gefiel uns also nicht besonders gut 😉 Die Bedienung in den Restaurants war auch nicht besonders freundlich, so machten wir uns halt selber Sandwichs im Camper. Der Grund, wieso wir Skagway überhaupt anfahren, ist die Fährverbindung nach Haines. Obwohl Skagway und Haines nur durch ca. 15 Seemeilen getrennt sind, sind es auf dem Landweg mehrere 100km. Um 13:30h müssen wir bereits beim Fährterminal sein zum Einchecken. Die Fähre legt aber erst um 15:30h ab – es heisst also geduldig sein… Professionell weisen uns die Mitarbeiter in den Bauch der Fähre ein, so dass unser „Epic Elegant Eliot“ am richtigen Ort zu stehen kommt. Die Überfahrt nach Haines ist durch das schlechte Wetter nicht sehr spannend, dauert aber auch nur eine Stunde.

In Haines fahren wir sofort Richtung Campground. Wir wollten unbedingt den „Chilkoot Lake Campground“, da dieser direkt am Chilkoot Lake liegt, der bekannt für seine Bären ist. Bekannt für seine Bären – jawohl. Allerdings nur zur Zeit der Lachswanderung, die bekanntlich meistens so mitte August beginnt. Wir haben erst gegen Ende Juli und sind uns bewusst, dass wir sehr wahrscheinlich zu früh dran sind. Ich beginne allerdings bereits auf der Strasse zum Campground zu jubeln, entdecken wir doch zahlreiche Bärenhaufen auf der Strasse. Wenn das mal kein gutes Zeichen ist?! Doch ob der Campground noch freie Plätze hat, es ist ja doch schon nach 17h…? Wir haben erneut Glück und finden noch ein freies Plätzchen, bezahlen und los geht’s wieder auf die Strasse. Kam losgefahren entdecken wir bereits zwei Bärengeschwister. Wir sind allerdings nicht alleine… Zahlreiche Touristen sind völlig im Bärenwahn und was wir dort erleben, ist alles andere als schön! Die Bären zeigen sich gestresst und kein natürliches Verhalten. Die Touristen fahren ihnen hinterher mit den Autos, sie werden regelrecht gejagt. Furchtbar! Uns wird das zu dumm, wir entscheiden umzukehren. Inzwischen hat der „Touristenmob“ die beiden Bären anscheinend genau in unsere Richtung getrieben, so dass die beiden Bären plötzlich direkt um unser Wohnmobil herumspazieren… Wir sind froh, als wir zurück auf dem Campground sind. Einen zweiten Versuch starteten wir am Abend, in der Hoffnung dann ein natürliches Verhalten der Bären zu beobachten. Leider Fehlanzeige! Obwohl wiederum Bären zu sehen waren, waren nach wie vor viel zu viele dumme Touristen anwesend. Da haben wir die deutsche Familie, die ihr Mädchen mit der Kamera zum Bären hinschickt. Oder den Mann, der 2m vom Bären entfernt versucht ein Foto zu machen. Wir sind entsetzt und brechen auch diesen Versuch ab. Lieber gar keine Bären sehen, als Teil dieser Katastrophe sein! Etwas frustriert und genervt gehen wir zurück auf den Campground und gehen nach Teigwaren-Bolognaise-Abendessen früh schlafen.

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Dienstag, 25. Juli 2017

 Schritte:
9’918 / 7.29km

 Zeit in Fahrt:
6:06h

 Gefahrene Strecke:
190.3km

 Campground:
Chilkoot Lake Campground

 Wildlife:
2 Eisgraue Murmeltiere, 5 Grizzlies (2 Geschwister, 1 Mutter mit Jungem, 1 weiterer), viele Weisskopfseeadler

Wetter:
morgens Sonne, ab Mittag bewölkt, etwas Regen

16. Tag: Karibikfeeling im Yukon

16. Tag: Karibikfeeling im Yukon

…und schon bricht ein weiterer Tag an! Früh beginnt er, denn wir wollen unser Glück wieder frühzeitig beginnen mit dem Wildtier-Suchen entlang der Strasse. Heute leider erfolglos (abgesehen von einem Weisskopfseeadler), aber das frühe Aufstehen lohnte sich trotzdem: Wir waren fast alleine auf der Strasse. Das Wetter übertraf sich heute selber ein weiteres Mal: Stahlblauer Himmel ohne ein einziges Wölklein, wie haben wir dieses Glück bloss verdient?! Da sind die fehlenden Tiere sogar entschuldigbar 😉

Bei Johnson’s Crossing gönnen wir uns zwei RIESIGE, sehr süsse Cinnamon Buns (=Zimtschnecken), welche wir an einem traumhaften See in der warmen Sonne essen konnten. Die Gegend ist hier absolut traumhaft, wir können uns kaum sattsehen daran… Irgendwann verlassen wir den Alaska Highway und biegen auf die Tagish Road ab. Erneut eine Wahnsinnslandschaft, wieder völlig anders und doch so perfekt. Entlang dieser Strasse sehen wir sogar ein paar schwarze Erdhörnchen, die es nur hier zu sehen gibt.

Wir sind bereits kurz nach Mittag auf dem anvisierten Campground. Der „Conrad Campground“ ist der neuste aller Campgrounds im Yukon und wurde erst im Jahr 2016 eröffnet. Er liegt wunderschön am Windy Arm, einem Flussarm / „See“ mit grünblauem Wasser umgeben von schönen Bergen. Traumhaft, einfach nur traumhaft. Wir haben Glück und sichern uns einen Stellplatz etwas am Rand mit direktem Zugang zum See in unserer obercoolen Privatlounge. So sitzen wir die längste Zeit in der Sonne und es kommt fast etwas Karibikfeeling auf – wir brauchen Sonnencrème, sitzen am Strand, geniessen ein kaltes Glacé, halten unsere Füsse ins Wasser… Wer mich kennt weiss, dass es SEHR warm und sommerlich sein muss, damit ich freiwillig ein Glacé esse 😀

Nachmittags nutzen wir die viele Zeit und fahren zurück nach Carcross, wo wir diese „müssen halt sein“-Sachen erledigen wie dumpen, einkaufen usw.

Den Abend verbringen wir mit Nichts-Tun, Holz-Hacken und Kochen: Schweinsfilet mit gratinierten Kartoffeln und Gemüse vom Feuer. Da es abends leider zu stürmen beginnt, können wir unseren Plan am See zu essen nicht umsetzen und ziehen uns in den geschützten Camper zurück zum Essen. So klingt ein weiterer, perfekter Tag aus… Und wenn nicht tausend Bäume auf unseren Camper stürzen, erzählen wir euch bald weitere Geschichten aus dem hohen Norden 😀

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Montag, 24. Juli 2017

 Schritte:
6’539 / 4.81km

 Zeit in Fahrt:
3:40h

 Gefahrene Strecke:
197.5km

 Campground:
Conrad Campground

 Wildlife:
1 Weisskopfseeadler, Black Ground Squirells

Wetter:
Sonne, ganztags stahlblauer Himmel ohne ein einziges Wölklein!

15. Tag: Badeferien im Yukon

15. Tag: Badeferien im Yukon

Liebes Tagebuch. Heute durften wir einen weiteren Tag mit traumhaftem Wetter geniessen! Am Morgen sind wir früh aufgestanden in der Hoffnung, auf dem Weg noch das eine oder andere Tier zu sichten. Und wir hatten Glück! Bereits am anderen Ufer des Sees, an dem unser Campground lag, entdeckten wir eine Elchdame, welche wir sogleich ablichteten. Auch auf der weiteren Strecke nach Watson Lake hatten wir Glück und begegneten zwei Schwarzbären, wobei wir nur einen halbwegs fotografieren konnten, da der andere etwas weit weg über die Strasse hüpfte.

In Watson Lake angekommen schauten wir noch beim „Sign Forest“, beim Schilderwald vorbei. Über 75’000 Schilder jeglicher Art an Bäumen und absichtlich dafür aufgestellten Pfosten bilden einen Wald aus Wegweisern, Orts-, Nummern- und viele weitere Schilder. Rund 100 Kilometer nach Watson Lake – nun wieder auf dem Alaska Highway westwärts in Richtung Whitehorse unterwegs – machten wir bei der Rancheria halt, um zu dumpen, Frischwasser und den Tank aufzufüllen und um zu frühstücken. Als Suu bei der freundlichen, älteren Dame ein Frühstücksmenü bestellt, mustert diese Suu von oben bis unten, zieht ihre Augenbrauen hoch, rückt ihre Brille zurecht und fragt freundlich-bestimmt mit kanadischem Akzent „Did you realize how biiig it is?!“. Nein, das hatten wir nicht – und bestellten das Frühstück für uns beide gemeinsam. Zum Glück, denn es war eine riesige Bauarbeiter-Portion mit zwei grossen Pancakes, mehreren Scheiben Toast, gebratenem Speck, Kartoffeln und drei Spiegeleiern. Wir wurden beide mehr als satt und waren dankbar um den Hinweis der netten Dame.

Eigentlich wollten wir an diesem Tag noch in die Nähe von Skagway fahren, da wir für den nächsten Tag die Fähre von Skagway nach Haines gebucht haben. Das dachten wir zumindest … als wir so über das Datum und den Wochentag sprechen – in den Ferien bringt man das bekanntlich schonmal durcheinander – stellten wir fest, dass unsere Fähre nicht morgen, sondern erst übermorgen geht. So schnell gewinnt man einen Tag 🙂 ! Wir haben das Beste daraus gemacht und den nächsten Campground am Teslin Lake angesteuert. Da wir sehr früh dran waren, es war erst kurz nach Mittag, konnten wir den besten Platz auf dem Campground ergattern inklusive „Privatweg“ hinunter zum See.

Das Wetter war uns noch immer hold, so tranken wir etwas Kühles am Seeufer und witzelten darüber, dass es eigentlich heiss genug für ein Bad ist und tauchten unsere Füsse in das kühle Nass, was richtig angenehm war. Als das Traumwetter anhielt setzen wir unsere Witzeleien in die Tat um und sprangen in den See. Das Wasser war unglaublich klar und schön, aber doch etwas kalt. Aber wer kann schon behaupten, in Yukon Badeferien gemacht zu haben ;-)?

Den Abend liessen wir ausnahmsweise ohne Feuer, sondern mit Teigwaren Alfredo und Pouletknusperli aus unserem Propanherd, ausklingen

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Sonntag, 23. Juli 2017

 Schritte:
10’543 / 7.52km

 Zeit in Fahrt:
5:50h

 Gefahrene Strecke:
402.5km

 Campground:
Teslin Lake Campground

 Wildlife:
1 Elch, 2 Schwarzbären

Wetter:
Sonne

14. Tag: Noch mehr Planänderung

14. Tag: Noch mehr Planänderung

Gut gestärkt nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg weiter den Campbell Highway entlang in Richtung Ross River. In diesem abgelegenen Städtchen angekommen füllten wir den Tank von unserem Camper und fuhren einige Kilometer weiter östlich bis zur Verzweigung mit der 230 km langen South Canol Road. Wir haben schon viel über diese Strasse gelesen, dass sie in einem sehr sehr schlechten Zustand sei und man quasi mit einem Platten rechnen müsse. Andere Reisende wiederum berichten von einer befahrbaren Strasse. Die Strasse ist insofern berüchtigt, als dass es auf der gesamten Strecke nichts gibt – keine Ortschaft, keine Tankstelle … einfach gar nichts – und natürlich auch keinen Handy-Empfang.

Auf jeden Fall ist der Abschnitt bekannt für viele Wildlife-Sichtungen. Ein allgemeiner Tipp gab uns aber schon ein bisschen zu denken: man soll die zahlreichen Holzbrücken vorab zu Fuss überqueren, da oft Nägel aufstehen würden und diese die Reifen aufschlitzen können. Natürlich wollten wir uns das Ganze selber anschauen und fuhren der South Canol Road entlang – bis zur ersten Brücke. Also stiegen wir aus und liefen die Brücke entlang … und tatsächlich – zahlreiche Nägel schauten empor, wenn auch keiner mit der spitzen Seite nach oben. Als wir vor der Brücke dann noch einen „Reifenfriedhof“ mit zahlreichen beschädigten und dort entsorgten Reifen entdeckten, entschieden wir uns (Anmerkung Suu: Entschied ICH mich… :-/), diese Strasse mit dem doch eher schwerfälligen Truck-Camper nicht zu fahren. So drehten wir um und fuhren die 8 Kilometer zurück. Wir entschlossen uns, nicht den Weg, den wir gekommen sind, zurück zu fahren, sondern weiter entlang dem Campbell Highway in Richtung Watson Lake.

Der Campbell Highway erstreckt sich zwischen Carmacks und Watson Lake auf 583 Kilometern, wir befanden uns zu diesem Zeitpunkt bei Kilometer 220. Die folgenden 120 Kilometer waren mit Abstand die miserabelste Strecke, die wir auf unserer Reise gefahren sind. Übersät mit Schlaglöchern schüttelte und rüttelte es uns während gut vier Stunden so richtig durch! Auch wenn wir heute abgesehen von einem Weisskopfseeadler und zwei süssen Baby-Eichhörnchen keine nennenswerten Tiersichtungen verzeichnen konnten, war es landschaftlich eine absolut beeindruckende und faszinierende Strecke!

Auf dem Simpson Lake Campground rund 80 Kilometer vor Watson Lake haben wir uns niedergelassen und mal wieder ein feines Znacht zubereitet. Heute gab es selbst mariniertes Rindsfilet vom Holzgrill à point im Tandem mit einer feinen Kalbsbratwurst (Resteverwertung), serviert mit hausgemachtem Kartoffelgratin (eine Lebensmittelfabrik ist ja auch irgendwie ein Haus 😉 ) aus unserem überraschend bedienerfreundlichen Propanofen und einem leckeren grünen Blattsalat garniert mit Goldmais (nochmals Resteverwertung).

 

Zum Abschluss des Tages wurde die camper-interne Dusche ausprobiert und für durchaus praktikabel befunden. (Anmerkung der Redaktion: Das heisst nicht, dass wir bis anhin nie geduscht haben! Wir waren bisher bloss immer „extern“, z.B. auf Campgrounds oder so ;-))

 

Standort:

Standort

Facts & Figures:

 Datum:
Samstag, 22. Juli 2017

 Schritte:
6’109 / 4.46km

 Zeit in Fahrt:
8:26h

 Gefahrene Strecke:
385km

 Campground:
Simpson Lake Campground

 Wildlife:
1 Weisskopfseeadler, 2 Baby-Eichhörnchen

Wetter:
grösstenteils Sonne, zwischendurch einige Regentropfen